Svenja Hirsch ist in ihrem Beruf kreativ und vielseitig unterwegs. Zu ihrem neuesten Projekt gehört tatsächlich ein Büchlein, das sich als Postkarte verschicken lässt.
Ein Kurzportrait – intuitive Antworten
Lieber…
….eBook oder gebundenes Buch?
Auf jeden Fall gebundenes Buch! Ich besitze keinen eBook-Reader.
…Hund oder Katze?
Mag ich beide. Hatte aber bisher „bloß“ einen Hund.
…Tee oder Kaffee?
Meine heiße Leidenschaft: Kaffee! Bei Erkältung auch gerne Tee oder Heiße Zitrone.
…roter oder grüner Wackelpudding?
Uh, beides lange nicht mehr gegessen… gebacken habe ich aber mit rotem zuletzt
Das Schreiben begann für mich…..
durch das Vorlesen meines Papas.
Ein Buch muss…
berühren.
Ein Kindheitstraum von mir war….
zuerst Gärtnerin werden. Oder Sängerin. Ich hatte zu beidem nicht so wirklich das Talent!
Völlig unterschätzt wird…
der Preis eines richtig guten Künstlers.
Wenn ich Musik höre, dann…
bin ich entweder joggen oder mit dem Auto unterwegs. Oder ich sitze in meiner Lieblingsbar fest 😉
Ich habe eine seltsame Angewohnheit, nämlich…
mir beim Schreiben ständig im Gesicht herumzufahren – oder den 25 Kaffee aufzusetzen
Das Interview
Du bist beruflich wahnsinnig vielseitig unterwegs. Du hast einen Master in Deutscher Literatur, bis Texterin, hast eine Sprecher- und Synchronsprecherausbildung absolviert, entwickelst Werbekonzepte, übernimmst Korrektorate u.v.m. Gibt es eine Aufgabenart in deinem weitgefassten Möglichkeitenfeld, die Du ein klitzekleines bisschen lieber machst, als die anderen?
Ja, das Korrektorat steht mittlerweile an allerletzter Stelle. Das mache ich eigentlich gar nicht mehr. Insofern mag ich alles andere und schreibe am liebsten Texte, in denen ich mich wörtlich ein wenig austoben darf! Das geht zum Glück auch bei den meisten meiner redaktionellen Tätigkeiten.
Welches Buch liest Du gerade bzw. hast Du zuletzt beendet?
Beendet: „Das Leben ist ein listiger Kater“ von Marie-Sabine Roger. Das ist, was ich unter einer Geschichte verstehe, die im Kleinen so großartig ist – und genau deshalb berührend.
Gerade dabei: „Dachkammerflimmern“ vom writers room Hamburg. Um mal zu checken, was die Kollegen so können … 😉
Dein/e Lieblingsautor/in ist…?
Friedrich Dürrenmatt
Hand auf’s Herz, liegen bei Dir ungelesene Bücher rum? Und welches Buch liegt am längsten?
Ja, klar! Jede Menge! Mein halbes Bücherregal besteht wahrscheinlich genau aus solchen Büchern… viele auch angefangen und nicht durchgelesen. Es kann einen ja nicht jedes Buch gleich packen. Ich habe mir aber fest vorgenommen, sie ALLE noch zu lesen!
Gibt es ein besonders schönes/lustiges/skurriles Erlebnis, das Du als Autor hattest?
Darauf kann ich, fürchte ich, nur langweilige Antworten geben. Weil ich unter diesen drei Auswahlmöglichkeiten nur von schönen Erlebnissen berichten kann. Zum Beispiel auf der Zugfahrt nach Frankfurt gen Buchmesse: Da saß neben mir eine Frau mit ihren beiden Kindern, die auch zur Messe fuhren. Ich habe sie darauf aufmerksam gemacht, dass sie im Ruhebereich sitzen … nicht, dass sich am Ende jemand beschwert. (Typisch deutsch!) Darüber sind wir ins Gespräch gekommen und haben uns gegenseitig erzählt, warum wir zur Messe fahren – nun kommt sie am 3.12. zu einer Lesung von mir (Café Saltkrokan, 19h ;). Das sind so Begegnungen, mit denen man niemals rechnet und die deshalb so toll sind!
Es freut mich auch immer, wenn jemandem meine Texte gefallen – egal welcher Art diese sind. Ist ja nicht unbedingt die leichteste Wahl, sich fürs Autorendasein zu entscheiden, da braucht man ab und zu ein wenig Bestätigung.
Welche bereits existierende Romanfigur hättest Du gerne aus Deiner Feder erschaffen? Und warum?
Harry Potter natürlich! Hallo?! Diesen (wenn auch schleichenden) Durchbruch – das wünscht man sich doch, oder? Aus dem ist das eines dieser ellenlangen Bücher, bei denen ich selbst die 500. Seite noch hastig verschlinge, weil es einfach zu gut ist!
Neben dem Schreiben ist Backen eines Deiner größten Hobbies. Verrätst Du mir Dein absolutes Lieblingsbackwerk? Und hast Du auch ein Rezept dazu?
Wir haben ja gerade ein Backbuch neu herausgeben: „Die drei Damen auf Café-Fahrt“. Hierfür habe ich alle Rezepte nachgebacken und das Rezept vom Gugelhupf ist sooo einfach und sooo lecker! Das würde ich auch so immer wieder machen. Ansonsten backe ich gerne mit Hefe. Finden ja viele Leute schwierig, aber wenn du da mal den Dreh raus hast, ist das unschlagbar! Mein Favorit: Hefezopf gefüllt mit Pflaumenmus… Mmmh!
Vielen Dank für den Einblick. 🙂 Natürlich wollen wir auch noch etwas mehr über Dein Bücher wissen.
Wie bist Du zusammen mit Katharina Kühl, die die Illustrationen in „Die drei Damen“ gezeichnet hat, auf die Idee für ein literarisches Backbuch gekommen?
Das ist schwer… bei mir entstehen solche Ideen immer sehr intuitiv.
Ich hatte einfach Lust, ein Backbuch zu machen, weil ich selbst viel backe und mich damit auskenne. Auch was die Fotografie betrifft. „Die drei Damen“ passten einfach dazu, es gab ja schon die drei Postkarten mit Rezept. Also habe ich mich hingesetzt und angefangen, die Geschichte aus dem Buch weiterzuschreiben und Rezepte einzubauen. Und ich habe mich gefragt, wie man diese Idee für Leser besonders machen kann. Rezepte von Bäckern, Konditoren und aus echten Cafés, mit Bezug zu etwas, das man kennt … Und dies so umzuarbeiten, dass jeder die Rezepte zu Hause nachbacken kann.
Ich mag es, wenn ein Buch oder Produkte unverwechselbare und auch neue Ideen mitbringt, wenn es schön gestaltet ist (was durch Katarina einfach IMMER der Fall ist!) und hochwertig gemacht. Da werden auch so vermeintliche Kleinigkeiten wie die Papierwahl, der Umschlag und die Heftung wichtig. Auf das Ergebnis bin ich sehr stolz – ein wunderschönes Geschenk zu Weihnachten! 😉
Neben dem „großen“ Backbuch „Die drei Damen auf Café-Fahrt“ gibt es auch eine kleine Version mit 20 Seiten im Postkartenformat.
Wie entstand die ungewöhnliche „Postkarten-Idee“ bei „Die drei Damen“? Ich habe bisher nie ein Buch mit Postkartenaufdruck auf der Rückseite gesehen, dass ich verschließen und verschicken kann.
Das war ebenfalls sehr intuitiv und mit dem Gedanken verbunden, mal etwas Neues zu entwickeln. Einzelne Kurzgeschichten druckt kaum jemand, ist ja ziemlich schnell gelesen. Also haben wir eine weitere Möglichkeit erfunden, diese zu verwenden: Indem man sie per Post verschenken kann! Es macht sehr viel Spaß, wenn man eigene Ideen einfach umsetzen kann.
Gibt es Vorbilder für Ulla, Trude und Madga?
Anfangs nicht, erst beim Weiterschreiben habe ich ein paar Charakterzüge oder auch Lebensgeschichten eingebaut von älteren Damen, die ich so kenne! Meine bereits verstorbene Oma ähnelt Magda: Die war so eine typische Oma, füllig, und immer den Schlag zu viel auf den Teller bei uns Kindern getan. Eine gute Familienfreundin hat einen ähnlichen Werdegang wie Trude. Bei Ulla… die habe ich mir tatsächlich ausgedacht. Ich mag sie einfach, vielleicht hoffe ich auch, ein bisschen so zu werden, wie sie: Voller Tatendrang und Abenteuerlust und immer für die Freundinnen da.
Und wieso stehen die drei Damen an einer Bushaltestelle?
Tja, das kann man nur herausfinden, wenn man die erste Geschichte liest…
Und jetzt geht es noch kurz in Richtung Zukunft. Hast Du schon ein neues Projekt, das Deine Leser und/oder Backfans in nächster Zeit erwartet?
Unser neues Projekt ist jetzt das Backbuch, das ist ja gerade erst erschienen. Für das nächste Jahr habe ich schon eine weitere Idee. Sie hat diesmal nichts mit Backen zu tun, aber wieder mit Freundschaft – und wir geben uns Mühe, auch da wieder ein paar kleine, ungewöhnliche Ideen zu entwickeln! 😉
Vielen Dank für die schönen, interessanten Fragen!
Vielen, vielen Dank an dieser Stelle für das tolle Interview mit Dir!
Und für Dich lieber Leser gibt alles rund um und von Svenja Hirsch und ihre Projekte auf frauhirschtext.de und waeldchenverlag.de.
Bücher von Svenja Hirsch
Stand: 27.11.2015
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