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#autorensonntag mit Ulrike Blatter

von buecherleser

 

 

 

Ulrike Blatter wurde 1962 in Köln geboren, promovierte in der Rechtsmedizin und arbeitete als Klinikärtzin in der Psychiatrie. Seit 2010 arbeitet die ehemalige Ärztin nicht mehr in ihrem Beruf, sondern konzentriert sich vor allem auf ihre Karriere als Autorin.

EIN KURZPORTRAIT – INTUITIVE ANTWORTEN

Lieber…

….eBook oder gebundenes Buch?
Gebundenes Buch

…Hund oder Katze?
Mein Hund 😉

 …Tee oder Kaffee?
Tee!

 …roter oder grüner Wackelpudding?
Eindeutig Grün – aber bei Gummibärchen sind es die weißen ….

Das Schreiben begann für mich schon in der Grundschule mit Gedichten und kurzen Geschichten.

Ein Buch muss es schaffen, dass ich mich nachts um zwei aufs Lesen freue und keinen Gedanken an Schlafstörungen verschwende.

Ein Kindheitstraum von mir war Zoodirektorin zu werden.

Völlig unterschätzt wird die Macht der Geduld.

Wenn ich Musik höre, dann möchte ich tanzen oder singen.

Ich habe eine seltsame Angewohnheit, nämlich: ich brauche zum Schreiben den richtigen Duft. Mein letzter Roman entstand beim Duft von Grapefruit und Blutorange … eine bittersüße Geschichte rund um Betrug und wahre Freundschaft.

DAS INTERVIEW

Bücherleser

Bist Du hauptberuflich Autorin oder ist das bisher deine Zweitbeschäftigung?

„Autorin

2010 gab ich offiziell den Arztberuf auf und schreibe seitdem hauptberuflich. Allerdings nutze ich meine therapeutische Ausbildung für Workshops und Seminare ohne die es finanziell nicht gehen würde.

Bücherleser

Welches Buch liest Du gerade bzw. hast Du zuletzt beendet?

„Autorin

Aktuell lese ich „Syrien verstehen“ von Gerhard Schweizer. Dazwischen die neu entdeckten, bislang verschollenen Kurzgeschichten des jungen Truman Capote „Wo die Welt anfängt“.

Bücherleser

Wenn Du nicht gerade schreibst, wie verbringst Du Deine Zeit?

„Autorin

Im Garten, aktuell verwandle ich gerade ein Brennesseldickicht in eine Wildblumenwiese und lege ein neues Gemüsebeet an! Generell verbringe ich viel Zeit in der Natur. Immer mit dabei ist ein zierlicher Windhund namens Django. Seit vielen Jahren nimmt mein Ehrenamt einen großen Raum ein. Ich begleite als Mentorin junge Menschen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben, sei es in meinen Projekten in Bosnien oder als Mentorin der Uni Konstanz. Außerdem gebe ich Deutschunterricht für Menschen, die flüchten mussten. Habe ich meine Familie etwa vergessen? Oh nein, sie ist Kraftraum, Grund und Boden für alles, was ich tue – aber ich halte sie meistens raus, wenn es öffentlich wird.

Bücherleser

Dein/e Lieblingsautor ist…?

„Autorin

Kann ich nicht sagen, ich entdecke ständig neue.

 
Bücherleser

Wenn Du eine Schreibblockade hast, gibt es dann etwas bestimmtes, das die Blockade löst?

„Autorin

Bügeln, Fensterputzen, Brotbacken, Unkraut jäten … bloß weg vom Schreibtisch!!

Bücherleser

Hand aufs Herz, liegen bei Dir ungelesene Bücher rum?

„Autorin

Ja, jede Menge! Ich bekomme Rezensionsexemplare, lese viele Fachbücher und vieles auch und gerade wegen des Vergnügens, lese öfters auch einmal mehrere Bücher nebeneinander.
Manchmal kaufe ich ein Buch, lege es auf den Stapel und freue mich nach Monaten, wenn ich es als Urlaubslektüre wiederfinde. Aber alles, was bei mir ankommt wird gelesen … irgendwann und manchmal sogar mehrmals!

Bücherleser

Gibt es ein Buch, das Dich so beeindruckt oder berührt hat, dass Du Meinung bist, dieses Buch sollte jeder mal gelesen haben? Wenn ja, welches?

„Autorin

Schwer zu sagen. Es ist ja so, dass Bücher, die mich vor dreißig Jahren schwer beeindruckten, heute nicht mehr diesen Stellenwert haben.
Trotzdem wage ich mich jetzt mal an eine Auswahl:
Wilhelm Busch (unbedingt und immer wieder und in jeder Lebenslage)
Heinrich Heine und Kurt Tucholsky (warum ich sie nebeneinander schreibe? Lest sie, dann wisst ihr es)
E.L. Doctorow: In Andrews Kopf
Philip Roth: Nemesis
Alice Munro: alles, einfach alles und dies immer wieder!

Bücherleser

Gibt es ein besonders schönes/lustiges/skurriles Erlebnis, das Du als Autorin hattest?

„Autorin

Die Sprengstoffrecherche zu meinem Roman, der gerade fertig geworden ist, war schon etwas Spezielles … eigentlich stellte ich doch nur harmlose Fragen (glaubte ich), aber in Zeiten von allgegenwärtiger Terrorangst sagten alle Sprengmeister, die ich kontaktierte, entsetzt ab oder meldeten sich noch nicht mal. Ob ich durch diese Aktion auf den Beobachtungslisten irgendwelcher ‚Dienste‘ gelandet bin? Keine Ahnung. Zuletzt fand sich ein Sprengmeister, der mir Auskunft gab – wie sich herausstellte, ist er schon länger ein bekennender Fan meiner Bücher!

Bücherleser

Welche bereits existierende Romanfigur hättest Du gerne aus Deiner Feder erschaffen? Und warum?

„Autorin

Ritter Kato aus Astrids Lindgren ‚Mio mein Mio‘.
Mr. Pickwick aus den „Pickwickiern“ von Charles Dickens
Willy Wonka aus „Charlie und die Schokoladenfabrik“ von Roald Dahl

Bücherleser

Vielen Dank für den Einblick. 🙂 Natürlich wollen wir auch noch etwas mehr über Deine Bücher wissen.

Bücherleser

Du bist mit Deinen Büchern, Kurzgeschichten und der Lyrik in verschiedenen Genres unterwegs. Gibt es ein Genre, in dem Du Dich zu Hause fühlst oder besonders gerne schreibst?

„Autorin

Der Genre-Mix ist ja mittlerweile mein Markenzeichen. Ich nehme mir viel Zeit für meine Romane, leben teilweise jahrelang mit meinen Figuren, aber am meisten daheim fühle ich mich im Genre der Kurzgeschichten.

Bücherleser

Gibt es eines Deiner Bücher, dass Dir besonders am Herzen liegt und falls ja, warum?

„Autorin

Jeweils das, an dem ich gerade schreibe … nein im Ernst: ich liebe sie alle wie meine eigenen Kinder.

Bücherleser

Welcher Deiner Charakter war die größte Herausforderung für Dich und warum?

„Autorin

Kommisar Erich Bloch aus Konstanz. Ein grantelnder, eigenbrötlerischer Protagonist, der seiner Familie große Schmerzen zufügt, seine einzige große Liebe spät findet – zu spät, wie sich herausstellt – und im Laufe der Roman-Trilogie so richtig abstürzt. Aber wie heißt es so schön? Erst wenn man ganz unten angekommen ist, kann es wieder aufwärts gehen.
Eine Leserin schrieb mir: „Woher kennen Sie meinen Vater so genau?“ – Also irgendwo da draußen gibt es ihn tatsächlich, meinen Kommissar, und mittlerweile hat er sogar gelernt das Leben ein bisschen leichter zu nehmen, auch wenn er im 2. Band noch behauptet: „Leben an sich war sowieso eine vollkommen überbewertete Angelegenheit. Man hatte ja generell so wenig davon, warum also diese ganzen Umstände, dieser Körperkult? Hauptsache, es tat nicht weh.“

Bücherleser

Und jetzt geht es noch kurz in Richtung Zukunft. Hast Du schon ein neues Buchprojekt, das Deine Leser in nächster Zeit erwartet?

„Autorin

Ja, wie bereits oben erwähnt. Allzu viel möchte ich nicht verraten, nur so viel: es wird ein Polit-Thriller. Er beruht auf wahren Begebenheiten. Es ist mein aktuellstes Buch überhaupt.

Bücherleser

Gibt es noch irgendwas, das Du Deinen Lesern noch mitteilen möchtest?

„Autorin

Ich möchte mich bei den vielen Lesen und Leserinnen bedanken, die mir immer wieder Feedback geben und mich anschreiben oder nach Lesungen ansprechen und von ihren ganz persönlichen Begegnungen mit meinen Büchern erzählen. Das Gefühl, dass meine Geschichten ‚da draußen‘ ankommen und tatsächlich verstanden werden, gibt mir unglaubliche Kraft auch weiterhin so ungewöhnliche Bücher zu schreiben, die oft in keine Schublade hineinpassen.

Vielen Dank für dieses ungewöhnliche und inspirierende Interview!

Bücherleser

Vielen, vielen Dank an dieser Stelle für das tolle Interview mit Dir!

Die Bücher von Ulrike Blatter*

  

  

 

*Ich habe mich hier auf die Bücher konzentriert, die nur von Ulrike Blatter sind. Anthologien o.ä. sind nicht aufgelistet. Die umfassenden Werke von Ulrike Blatter gibt es auf  ihrer Website.

Stand: 08.04.2016

(Anmerkung: Hinter dem verwendeten Buchcovern stecken Affiliate-Links des Amazon Partnerprogramms. Nach §6 TMG ist kommerzieller Inhalt zu kennzeichnen.)

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1 Kommentar

karin 10. April 2016 - 11:08

Hallo und guten Tag,

interessant und sehr unterschiedliche Bücher, die diese Autorin schon verfasst hat.
Danke für das geführte Interview.

LG..Karin..

Antworten

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