Herzlich Willkommen zu Tag 4 der Blogtour
“La Vita Seconda” von Charlotte Zeiler
Gestern ging es beim Bücherkessel um das Koma, heute geht es um eine Figur aus “La Vita Seconda”, die wirklich lebte, 1575 in Florenz geboren wurde und 1642 in Köln starb:
Maria de’ Medici.
Charlotte Zeiler stellt im Klappentext die Frage »Welche Rolle spielen die französische Königin Maria de Medici und der flämische Maler Peter Paul Rubens in dieser Geschichte?«. Eine Frage, die ich euch nicht beantworten werde. 😉
Ich skizziere für euch, wer Maria de’ Medici war – soweit das Jahrhunderte nach ihrem Tod möglich ist.
Im April 1575 wurde Maria de’ Medici als sechstes von acht Kindern des Großherzogs der Toskana in Florenz geboren. Ihre Kindheit war von vielen Toden geprägt: schon vor ihrer Geburt starben drei ihrer Geschwister im Kleinkindalter, als sie drei Jahre alt war, starb ihre Mutter zusammen mit dem jüngsten Kind im Kindbett, mit sieben Jahren verlor sie ihren Bruder und mit neun Jahren schließlich auch ihre Schwester. Im selben Jahr wurde ihre andere Schwester verheiratet und Maria damit einsam.
Als Ersatz wurde ihr die sieben Jahre ältere Leonora Galigai als Ziehschwester zur Seite gestellt.
1587 verstarb schließlich auch ihr Vater.

Kindheitsporträt Marias, italienischer Maler
Maria de’ Medici war eine der reichsten Erbinnen Europas, die eine gute Bildung genossen hat. Dennoch (oder gerade deswegen?) scheiterten viele Versuche sie zu verheiraten. Ihr Onkel war lange auf der Suche nach einem Bräutigam für die junge Frau. Angeblich wollte sich Maria nur mit einem König vermählen, da eine Nonne ihr eine Krone prophezeite.
Erst die Gespräche mit König Heinrich IV., der hohe Schulden bei dem Medicis hatte, verliefen erfolgreich, aber mit Turbulenzen und über einen langen Zeitraum. Erst im April 1600, also Maria bereits 25 (und Heinrich 45) war, wurde der Heiratsvertrag unterschrieben. Die Ehe selbst wurde im Oktober 1600 in Abwesenheit des Bräutigams geschlossen.
Im Februar 1601 zog Maria in Paris ein. Gleich bei ihrem Empfang stellte Heinrich seiner Ehefrau seine Mätresse und Favoritin vor, die in den folgenden Jahren zu Marias ärgster Widersacherin wurde, die sie auch öffentlich demütigte – ohne, dass der König einschritt. Maria hatte kein Verständnis für die Seitensprünge ihres Ehemanns und ihre offen geäußerte Kritik sorgten für beständige Streitigkeiten des Königspaares. Maria gebar ihrem Gatten fünf Kinder, darunter den späteren König Ludwig XIII. Aber nur zwei Monate nach der Geburt des Thronerben bekam der König auch von seiner Mätresse einen Sohn geschenkt, die ihre eigenen Kinder als rechtmäßige Erben betrachtete und die Kinder von Maria de’ Medici als Bastarde.
Die Gute (Mätresse) war ganz schön resistent. Selbst ein Komplott der Mätresse und ihrer Familie gegen das Leben des Königs schadete ihr nicht lange, schon kurz nach dem Komplott wurde sie wieder seine Geliebte. Arme Maria!
Maria war wohl keine liebende Mutter bzw. zeigte ihren Kindern nur wenig Herzlichkeit, ihren Ältesten, den Thronerben, ließ so oft körperlich züchtigen. Auch zu ihren anderen Kindern baute sie kaum Bindungen auf.
Erst 1610 wurde Maria, nach langem Drängen, zur Königin von Frankreich gekrönt. Von nun an konnte sie in Abwesenheit des Königs oder nach dessen Tod die Regentschaft für ihren noch unmündigen Sohn übernehmen.
Heinrich IV., starb bereits am folgenden Tag, bei dem insgesamt 18. Attentat auf ihn, unter dem Dolch eines katholischen Fanatikers. Zufall?
Maria wollte auch nach der Krönung Ludwig XIII. 1615 ihre Regentschaft nicht aufgeben und erreichte, ihren Sohn von den Regierungsgeschäften fernzuhalten und ihre Befugnisse zu verhalten. Zum Unmut vieler. Erst 1617 befreite sich der junge Ludwig von der Bevormundung seiner Mutter, er verbannte sie auf das Schloss Blois.

Maria von Medici, Gemälde von Peter Paul Rubens 1621/1625
In den folgenden Jahren förderte Maria Kardinal Richileu, der ebenfalls eine Bedeutende Stellung in der französischen Geschichte einnimmt, zerstritt sich aber auch mit ihm. Eine Handlung, die später ihre Heimkehr unmöglich machte.
Maria floh 1631 in die spanischen Niederlande und wurde dafür von ihrem Sohn geächtet, ihr Besitz wurde beschlagnahmt. Nach einem Aufenthalt in Brüssel und London verschlug es Maria de Medici im Oktober 1641 in ein bescheidenes Haus, das einst der Familie Rubens gehört hat.
Am 3. Juli 1642 verstarb Maria de Medici, Mutter des französischen König und der spanischen sowie englischen Königinnen, einsam und verarmt im Haus der Familie Rubens in Köln.
Wie viel der Geschichte von Maria de Medici ihr in “La Vita Seconda” findet? Tja… lesen und herausfinden, würde ich mal sagen 😉
Morgen geht es mit bei Bookwormdreamers mit einem Beitrag rund um einen der bekanntesten Barockmaler weiter: Paul Peter Rubens.
GEWINNSPIEL
Die Gewinnerbekanntgabe erfolgt schnellstmöglich.
Stationen der Blogtour:
10.10.16 – Eine Leidenschaft für Bücher hat das Buch unter die Lupe genommen
11.10.16 – Eine Bücherwelt erzählt was zur Reinkarnation
12.10.16 – der Bücherkessel hat sich das Thema Koma angeschaut
13.10.16 – Ich stelle euch heute die Figur der Maria de Medici vor
14.10.16 – Bookwormdreamers erzählt wer Peter Paul Rubens war
15.10.16 – Chrissi die Büchereule lädt Charlotte Zeiler zum Interview
12 Kommentare
Huhu
Ich denke das ich es sagen würde ,weil schweigen ist nicht so meins und ich liebe Ehrlichkeit ….aber es würde auch Diskret sein ,denn es muss ja nicht jeder mit hören.
Liebe Grüße
Melanie
Huhu Jasmin,
oje eine schwierige Frage damals war das ja sicher nicht so leicht wie jetzt.
Ich glaube ich sehe das wie die anderen auch. Entweder so machen als wäre nichts oder unter 4 Augen darüber reden.
Danke für deinen interessanten Beitrag man lernt immer etwas dazu was man noch nicht wusste.
Liebe Grüße Michelle
scinnys@hotmail.de
Huhu,
danke für den tollen Beitrag und mmh, schwierige Frage, in der heutigen Zeit, wäre es einfach gewesen, da hätte ich ihm wohl einen öffentlichen Aufstand gemacht und ihn zur Sschau gestellt, was das soll und dann vor aller Augen verlassen…
Aber zur damaligen Zeit, hätte ich wohl versucht den Schein zu wahren, dass alles in bester Ordnung ist und es mit mir selbst ausgemacht. So wie es ja doch vielen Frauen erging…
Liebe Grüße
Elchi
Hallo,
als Maria selbst hätte ich es wahrscheinlich ignoriert, da ich nicht glaube, dass so offene Kritik damals erwünscht war… ich persönlich würde natürlich zur heutigen Zeit Kritik üben und mir das nicht gefallen lassen 😀
LG
Hallo Jasmin,
vielen Dank für deinen interessanten Beitrag 😉 puh, die Maria hatte es aber auch wirklich nicht leicht, aber auf der anderen Seite wollte sie ja auch unbedingt einen König heiraten …
Nun zu deiner Frage, es ist schwierig … auf der einen Seite sollte man es vermutlich als Königin eher königlich schweigen und versuchen es zu ignorieren, aber anderseits könnte ich wahrscheinlich meinen Mund nicht halten und würde offen Kritik üben 😉
Liebe Grüße,
Sandsch @ Sandys Welt
Hallo,
ich würde es unter 4 Augen ansprechen.
LG
SaBine
Hallo,
vielen Dank für deinen Beitrag. Aus heutiger Sicht kann ich mir garnicht vorstellen, einen Seitensprung stillschweigend hinzunehmen, denn im hier und jetzt hat man zumindest die Möglichkeit zu gehen und sei eigenes Leben zu führen.. Damals sah die Stellung der Frau allerdings ganz anders aus und wie oben im Beitrag nutzte es Maria wenig, offen vorzugehen. Also ihr Leben hätte ich nicht führen wollen, um keinen Preis.
LG Bettina Hertz
Hallo Jasmin,
ganz schön interessant und spannend die Geschichte von Maria de Medici. Sie hatte ja wirklich überhaupt keine leichte Kindheit … so viele Tode, die Arme! Schade nur, dass sie dann nicht wenigstens zu ihren Kindern eine liebende Beziehung aufgebaut hat 🙁
Das mit den Seitensprünge ist keine leichte Frage. Ich denke, heutzutage hätte es Maria wesentlich einfacher, aber damals hatte man ja als Frau überhaupt nichts zu sagen und konnte sich auch nicht einfach trennen. Ich glaube, am besten, so blöd es klingt, wäre es gewesen, es einfach zu ignorieren. So wie sich das anhört, war das eh eine Vernunftehe und wenn keine Liebe im Spiel ist, ist es vielleicht einfacher, sich einfach auf etwa anderes zu konzentrieren (z.B. die eigenen Kinder). Na ja, ich hätte auf jeden Fall nicht mit ihr tauschen wollen.
Liebe Grüße,
Moni
Guten morgen,
nein sowas könnte ich nie offen ansprechen weswegen ich es einfach ertragen und schweigen würde. Wenn ich zu der Zeit schon so viel mitmachen musste dann konnte ich auch darüber noch schweigen
Lg, Maike Rieck
ich würde es gerne ignorieren wollen doch ob ich das auch in der tat einfach schweigsam ertragen könnte, ich glaube eher nicht, ich hätte bestimmt auch rebelliert und mich irgend wann äußern müssen dazu!
LG Jenny
Guten Morgen :-),
ich weiß gerade nicht, ob mein Kommentar angekommen ist, deshalb schreibe ich noch einmal. Falls es doppelt erscheint, bitte ich um Entschuldigung!
Ich persönlich würde es, in den eigenen Gemächern, auf jeden Fall direkt ansprechen, da ich schon immer ein direkter Mensch bin. Vor dem Personal würde ich den Schein wahren, denn es gibt nichts Schlimmeres als hier das Gesicht und die Würde zu verlieren. Jedoch hinter den Kulissen würden die Fetzen fliegen. 😉
Liebe Güße und einen schönen Tag
Amelie Summ
Guten Morgen :-),
da ich ein sehr direkter Mensch bin und schon immer war, würde ich es direkt ansprechen. Allerdings in den Gemächern und auf keinen Fall vor dem Personal! In der Öffentlichkeit würde ich sicherlich den Schein wahren, denn Würde ist in so einer Position alles. Jedoch hinter den Kulissen würden die Fetzen fliegen!
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Amelie Summ