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Rezension »Die Klänge der Freiheit« von Tara Heigh

von buecherleser
Die Klänge der Freiheit von Tara Heigh
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»Die Klänge der Freiheit«
von Tara Heigh

Tinte & Feder, November 2021
ISBN-13: 978-2-4967-0980-3
Seiten: 528
Preis: 2,49€ eBook | 7,99€ Taschenbuch
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Bewertung

Klappentext

Eine starke junge Frau und ihr mutiger Weg durch die Wirren der letzten Kriegsjahre. Aus der Feder von Bestsellerautorin Tara Haigh.

Nürnberg, 1943: Die junge Inge spielt leidenschaftlich gern Geige und träumt von der weiten Welt. Gegen den Willen des Vaters lässt sie sich zur Rotkreuzschwester ausbilden und wird gleich bei ihrem ersten Einsatz an die Ostfront geschickt. Die Arbeit im Lazarett konfrontiert sie mit der grausamen Realität des Krieges, während die Rote Armee immer näher rückt.

Als der deutsche Offizier Preuss ihr anbietet, ihn nach Italien zur Abtei Montecassino zu begleiten, ergreift sie die rettende Chance. Aber kann sie Preuss wirklich trauen? Er ist kultiviert, ein feinsinniger Kunstkenner, aber auch Nationalsozialist. Noch ahnt Inge nicht, dass sich in Italien ihr Schicksal offenbaren wird und sie schwere Entscheidungen treffen muss: zwischen Liebe und Verrat, Zukunft und Vergangenheit …

Fazit

»Die Klänge der Freiheit« von Tara Heigh ist die mitnehmende Geschichte um Inge, einem jungen & naivem Mädchen, das in die Realität des Krieges und seiner Schrecken geworfen wird. Leid, Tod, Liebe – Inge kann an ihrem Aufgaben nur wachsen oder zerbrechen.

Es wirkte so echt!

Tara Heigh hat einen tollen Schreibstil. Plastisch und lebendig zeichnet sie das Leid der Verwundeten, Inges Ekel vor Gerüchen und die Hölle von Charkow. Die Autorin hat den Schrecken der letzten Kriegsjahre für mich gut eingefangen. Bei dem, was sie die junge Inge erleben lässt, kam bei mir ein leises Gefühl des Grauens hoch, das ich zuletzt bei der Dokumentationsreihe »Der zweite Weltkrieg« im ZDF (der Link für Interessierte) empfunden habe.

Inges Charakter. Lieben wir.

Leser:innen lernen Inge als junge, naive Frau kennen. Stolz und voller Ideale nimmt die 18-jährige 1943 die Brosche entgegen, die sie als ausgebildete DRK-Schwester auszeichnet. Für den Führer entfremdet sie sich von ihrem Vater, der heimlich Sender der Alliierten hört und zu viel vom Krieg gesehen hat. Für den Führer will sie nach Afrika, um verwundeten zu helfen. Für den Führer muss sie an die Ostfront und den Soldaten beim Sterben zusehen.
Inge muss in der Brutalität der Ostfront schnell erwachsen werden und erkennen, dass ihre Ideale in den Schrecken des Krieges nicht zu halten sind. Wer kann im Lazarett behandelt werden? Bei wem lohnen sich die raren Medikamente und wer muss elendig für den Führer verrecken?
Mit dem Leid, das Inge sieht, wächst ihre kritische Haltung. Sie fängt an das System zu hinterfragen – nicht laut, das wäre Hochverrat, aber für sich.

Nach den schrecklichen Erfahrungen an der Ostfront ist Inge mehr als bereit mit Oberstleutnant Preuss nach Italien zu gehen und ihm beim Aufbau eines dortigen Lazaretts zu helfen.

Und jetzt kommt das Aber….

Mit dem Wechsel des Handlungsortes bekommt der bisher gelungene historische Roman einen Riss. Aus dem erbarmungslosen Roman an der Ostfronst wird eine seichte Liebesgeschichte. Inge lernt in Italien ihre große Liebe kennen. Hat sie an der Ostfront als Krankenschwester am Krieg teilgenommen, fühlt sich ihr Aufenthalt in Italien wie Urlaub an. Es geht um Besuche auf dem Markt, Kochen, Zeit mit ihrer großen Liebe. Es gibt Fleisch, gefühlt kaum Verzicht und pünktliche Züge. Der Krieg und seine Schrecken rücken in weite ferne und Inge verliert an Schärfe und Lebendigkeit. Ich habe hier den Kontakt zu ihr verloren und konnte nicht mehr richtig in das Geschehen finden. Dabei gibt es durchaus Elemente, wie Widerstandskämpfer oder Familiengeheimnisse, die dem Roman hier noch Spannung hätten geben können. Mich hat es aber in dem rosaroten Gute-Laune-Setting dann nicht mehr abgeholt.

»Die Klänge der Freiheit« von Tara Heigh ist ein historischer (Liebes-)roman mit einer sehr starken ersten Hälfte und einem seicht-kitschigen Ende, das mich verloren hat. Das ist sehr schade, denn der Roman macht einen gut recherchierten (aber oft romantisierten) Eindruck, ist toll geschrieben, hat eine interessante, authentische Protagonistin und in der ersten Hälfte ein spannendes Setting.


Autorin

Tara Heigh ist ein Pseudonym der Autorin Tessa Henning, bekannt für bereits verfilmte Komödien mit Herz und Humor. Unter ihrem Pseudonym schreibt die Autorin historische Romane, die Aspekte der Weltgeschichte aufgreifen, die weniger bekannt und mit viel Liebe zum Detail recherchiert sind.

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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

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